Brojni hrvatski iseljenici i povratnici na Bilima na Groblju mira
U povodu obilježavanja Europskog dana sjećanja na žrtve totalitarnih režima, fašizma, nacizma i komunizma na Bilima kod Mostara, na lokalitetu Groblja mira, jučer je služena sveta misa i održana komemoracija za stradale Hrvate u Drugom svjetskom ratu i poraću te Domovinskom ratu.
Događaju su nazočili brojni vjerski, kulturni i politički dužnosnici hrvatskog naroda, kao i brojni hrvatski iseljenici koji trenutno provode odmor u Domovini te povratnici iz iseljeništva.
Grußwort zur Weihe der Kapelle auf dem Friedhof für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
Groblje Mira
Markus Meckel, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
20. August 2016
Anrede
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Einladung, heute unter Ihnen sein zu können und einige Worte an Sie zu richten. Dies ist sehr bewegend für mich.
Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden hier Tote ein würdiges Grab erhalten und ihren Namen wieder erhalten, für die das in den verschlungenen Wegen der Geschichte bisher nicht möglich war. Dies ist eine wichtige humanitäre Aufgabe, der Sie sich hier mit so viel Engagement verschrieben haben.
Jedem Toten gebührt ein Grab, ein Ort des Gedenkens, zu dem auch der Name gehört. Das gilt auch dann, wenn der Tote sich schuldig gemacht hat. Dies entspricht unserer christlichen Tradition.
Sie haben auch viele deutsche Kriegstote geborgen. Auch sie sollen hier ein würdiges Grab erhalten. Dafür sind wir dankbar.
Wir als Deutsche wissen, was wir in den Jahren des Zweiten Weltkrieges hier im Land angerichtet haben. Furchtbare Verbrechen sind geschehen. Der Befehl in der Besatzungszeit, für einen toten deutschen Soldaten 100 Zivilisten umzubringen, hat zu unsäglichem Leid unter der Zivilbevölkerung geführt. Auch nach dem offiziellen Kriegsende fand das Morden kein Ende. Eine Schreckensherrschaft löste die andere ab. Wahllose Rache forderte wiederum vielfachen Tod.
Nach dem Krieg hat es dann lange gebraucht, bis wir uns glaubwürdig zu unserer Schuld und Verantwortung bekannt haben. Das aber war und ist wichtig – und ist bis heute eine wichtige Maxime deutscher Außenpolitik.
So haben wir auch vielfältig Versöhnung erfahren.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist verantwortlich für deutsche Kriegsgräber im Ausland. Das Motto unserer Arbeit ist seit langem: Versöhnung über den Gräbern. Arbeit für den Frieden. So schaffen wir Kriegsgräberstätten und pflegen sie. Wir bringen junge Menschen aus ganz Europa auf Kriegsgräberstätten zusammen, um sich mit der furchtbaren Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Solche Bildungs- und Gedenkarbeit ist selbst Arbeit für den Frieden.
Ein zentrales Anliegen ist dabei, die verschiedenen Opfergruppen in ihrem Leid anzuerkennen, ohne sie gegeneinander auszuspielen.
Viele sind vergessen. Es gilt, auch Ihrer zu gedenken.
Jeder Tote war ein Toter zuviel!
Wenn wir heute dieser Toten gedenken, sollten wir es nicht allein aus der Tradition unserer jeweiligen Nationen tun. Zu sehr haben wir uns als Nationen Leid angetan. Die Perspektive des Gedenkens muss mehr und mehr die Werteordnung sein, zu der wir uns in Europa gemeinsam bekennen und die im Lissaboner Vertrag klar beschrieben ist. Sie hier in Herzegowina, als Teil von Bosnien-Herzegowina, gehören in diese Gemeinschaft! Dafür wollen wir arbeiten. So können wir verschiedenen, lange vergangenen Leides gemeinsam gedenken, schon heute gemeinsam dafür eintreten, Konflikte friedlich zu lösen und gemeinsame Wege in die Zukunft gehen.
Ich hoffe sehr, dass das Kriegsgräberabkommen zwischen Deutschland und Bosnien-Herzegowina endlich auch formell abgeschlossen wird, damit wir hier als Volksbund auf einer klaren rechtlichen Grundlage tätig werden können. Gern werden wir uns dann an Ihrer so wichtigen und achtenswerten Arbeit beteiligen und die Zusammenarbeit suchen.
Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen Gottes Segen!
Fenix/Foto: Fenix